ei8ht days a week – Streifzüge durch den Wandel
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mit Boris Kochan und Freunden am 2. Juni 2024 |
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{% if data:du_version:"" %}[[data:du_version]],{% elseif data:anrede == "Herr" %}Lieber Herr [[data:lastname]],{% elseif data:anrede == "Frau" %}
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»Wirklichkeit ist nicht. Wirklichkeit will gesucht und gewonnen sein.« Als Paul Celan diese Sätze 1958 für den Almanach des Pariser Buchhändlers und Verlegers Martin Flinker geschrieben hat, ging es ihm nur im sehr erweiterten Sinn um Fake News oder alternative Fakten. Er war auf einer Art lyrischer Landvermessung – dem Versuch, »den Bereich des Gegebenen und des Möglichen« mit einer zwar vielseitigen, aber präzisen Sprache auszumessen. Carolin Emcke hat dieses Celan-Zitat ihrem (zumindest im ersten Teil) grandiosen Essay Was wahr ist. Über Gewalt und Klima vorangestellt und mit ihrem Nachdenken über das Erzählen als ethische Pflicht ein humanistisches Manifest gegen Oberflächlichkeit und allzu generalistische Gewissheiten geschrieben. »Doch mein Auge«, so schreibt der von Paul Celan bewunderte russische Dichter Ossip Mandelstam 1931 in seinen Notizbüchern zu seinem letzten Prosawerk Die Reise nach Armenien, »hat auf der Reise nur das lichtbringende Zittern der Zufälligkeiten, das Pflanzenornament der Wirklichkeit eingefangen.« Mandelstam war ein Fremdkörper in der immer stärker verwalteten und gleichgeschalteten Sowjetliteratur – die halbjährige Reise in den Kaukasus war ein letzter Befreiungsschlag vor seinem frühen Tod 1938 auf dem erneuten Weg in ein Arbeitslager. Für ihn war das Auge »ein Instrument des Denkens«, ein Urorgan, welches alle Sinne vereint. Und so lesen sich seine Beschreibungen, zum Beispiel von dem auf 1.900 Metern gelegenen, zweitgrößten Gebirgssee der Welt, dem Sewansee, wie surrealistische Beobachtungen, die den Blick in die Tiefe weiten: »Jeden Tag, pünktlich zwischen vier und fünf Uhr begann der forellenreiche See zu brodeln, als sei eine große Brise Soda hineingeworfen worden.« Mit diesem Wetterumschwung nahm die Geschwindigkeit der Wolkenbewegung »mit jeder Minute zu, und die Brandung, als Begründerin des Buchdrucks, eilte sich, binnen einer halben Stunde unter dem schwer in Falten gelegten Himmel von eigener Hand eine fette Gutenbergbibel herauszugeben.« Mit fortschreitender Lektüre wird immer nachvollziehbarer, was für Mandelstam alles Reise werden kann, wie viele in der einen nach Armenien aufgehoben sind. Seine Reisen sind ein einzigartiges, wunderbares »Plädoyer für Neugier, Interesse, intellektuelle Leidenschaft!« Mit genau dieser Neugier wollen wir uns auf den Weg machen auf die erste 8daw-Studienreise Anfang September dieses Jahres – und wir freuen uns darauf, mit einer kleinen Gruppe Freunde und Bekannte zu besuchen, die uns in ihr Leben und Arbeiten in Armenien einführen. Mit großer Vorfreude auf eine besondere Erfahrung! Boris Kochan
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Das Dazwischen als kreativer wie problematischer Raum ist viel beschrieben, vom Zwischen-allen-Stühlen-sitzen über den morgensternschen Lattenzaun mit Zwischenraum bis zum Wortabstand, ohne den Texte nicht zu lesen wären (zumindest in der westlichen Hemisphäre). Das Spannungsverhältnis zwischen Orient und Okzident entlädt sich seit Jahrhunderten im Dazwischenland Armenien … was tiefe Spuren in Kultur und Gesellschaft hinterlässt. Eine sehr spezielle Übersetzung verfolgt der 1954 geborene armenische Surrealist Ruben Grigorian: Er »überträgt seine Gedanken mit dem Pinsel auf die Leinwand«, bei seinen als »Sprache« gesehenen »künstlerischen Reisen« versteht er es, den Leerraum, das Weglassen als neue Sichtweise zu etablieren. Aus dem Dazwischen werden Möglichkeitsräume, Chancen fürs Eigene, fürs Neue. Wenn alles gut geht, wird es über die bildliche Begleitung dieser 8daw-Ausgabe hinaus auch während der 8daw-Studienreise nach Armenien einen Abend mit ihm (und weiteren Künstlern) geben ...
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Brief eines Engels, 2023, Öl auf Leinwand, 90 x 145 cm
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Geboren 1924 in Tiflis – in die raue Landschaft des Ararat-Hochlandes, hinein in die ethnische Vielfalt des Kaukasus, zwischen brüchige Grenzen, haltend umfangen von der mächtigen, armenischen, georgischen, ukrainischen und aserbaidschanischen Legendenwelt: Sergei Paradschanow, Sohn eines armenischen Kaufmanns, bricht nach der Oberschule sein Studium an der Hochschule für Eisenbahnwesen ab, um Musik und Tanz zu studieren und sich 1945 am Staatlichen Filminstitut in Moskau einzuschreiben. Im Oktober 1948 wird er erstmals wegen des Vorwurfs der Homosexualität verhaftet – später mit unterschiedlichsten Begründungen wieder und wieder: 15 Jahre lang belegen die Sowjets den freigeistigen, surrealen, poetischen Künstler, der sich nicht unter das Joch des sowjetischen Realismus beugen will, mit Gefängnisstrafen und Berufsverboten. Frühe Kurz- und Dokumentarfilme entstehen ab 1952. Im ersten Spielfilm Schatten vergessener Ahnen entfacht Sergei Paradschanow ein archaisches Liebes- und Blutrache-Feuer, die eskalierende Geschichte zweier verfeindeter Familien des Bergbauernvolks der Huzulen, eine Romeo- und Julia-Tragödie voll fremdartiger Folklore. Sie erregt – ihrer visuellen Intensität wegen – weltweites Aufsehen, wird mehrfach ausgezeichnet – und aus den Sowjetkinos verbannt.
Am neuen Lebensort, in Jerewan, stellt Paradschanow 1969 den surrealen Spielfilm über den armenischen Troubadour Sayat Nova fertig. Selbst eine geglättete russische Sprachversion wird von der Zensur abgelehnt. Der Film kann erst 1984 unter dem Titel Die Farbe des Granatapfels uraufgeführt werden. Dieser Film gilt als Meisterwerk, über das Michelangelo Antonioni schreibt: »Die Farbe des Granatapfels« von Paradschanow »ist nach meiner Auffassung einer der besten zeitgenössischen Filme, der mit Perfektion und Schönheit beeindruckt.« Nach einem Umzug nach Tiflis wird auch eine Ausstellung seiner faszinierenden, bildenden Kunstwerke realisiert. 1990 stirbt der Ausnahmekünstler in Jerewan. Dort eröffnet 1991 das Sergei Paradschanow Museum, das ca. 1.500 Werke des solitären Künstlers zeigt: Assemblagen, Collagen, Filmskizzen, Zeichnungen, die im Gefängnis entstanden sind, persönliche Dinge. Die international mehrfach ausgezeichnete, georgische Sängerin, Katie Meluga, hinterlegt 2013 ihr Musikvideo zum Song Love Is A Silent Thief mit Ausschnitten aus dem Film Die Farbe des Granatapfels. Die Geschichte ist nicht zu Ende. [gw]
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Wer Katie Melua live erleben will, hat Ende Juni die Gelegenheit: Am 30. Juni tritt die zwischen Jazz, Blues und Folk changierende Sängerin in der Autostadt in Wolfsburg auf.
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Gespräche über Licht, 2024, Öl auf Leinwand, 60 x 100 cm
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Esskultur – der Begriff lässt keinen Zweifel, wie viel die Küche eines Landes über dessen Charakter aussagt. Der Deutsche mit seinen komplizierten, aber wenig raffinierten Gerichten, der Franzose als qualitätsbewusster Genießer, die überzeugende Simplizität der italienischen Speisen. Armenier, mehrheitlich in der Diaspora lebend, sehen im Essen mehr als den Spiegel ihrer Seele – es stiftet Identität. Die traditionelle Alltagsküche des Landes ist einfach: frisches Gemüse, Obst, vor allem (Wild-)Kräuter, die statt exotischer Gewürze das Aroma prägen. Einfach Kräuter und Schafskäse in das unverzichtbare Fladenbrot Lavach wickeln – typisch armenisch.
Aber: Lavach ist ein wunderbares Beispiel für Rituale sowohl in der Herstellung als auch beim Verzehr. Ein schlichter Teig wird auf den Unterarmen herumgewirbelt, hauchdünn auf einem speziellen Kissen ausgebreitet und mit Wucht an die Wände eines Erdofens, des Tonirs, geklatscht. Das Ergebnis ist sozusagen ein Universalwerkzeug beim Essen: Sattmacher, aber auch Deckel zum Warmhalten, nachhaltige Serviette und Essbesteck bei einer Kash-Mahlzeit oder Grillhandschuh beim Zubereiten und Essen von Khorovats, beides übrigens sehr beliebte armenische Gerichte.
Beide sagen viel aus über das Wesen der Armenier, ihre Geselligkeit und Gastfreundschaft. Kash als Eintopf aus Kuhfüßen und die Fleischspieße Khorovats sind speziell und langwierig in der Zubereitung, ebenso wie Harissa, ein Porridge aus schier endlos gekochtem Weizen und Hühnerfleisch – all das ist fester Bestandteil gemeinsamen Feierns und wird regelrecht zelebriert. Vielleicht wirkt, trotz ihres veganen Schwerpunkts, die Küche auf Armenien-Reisende deshalb eher fleischlastig: Armenier sind stolz auf ihre Fleischgerichte und weil es das Teuerste ist, was sie zu bieten haben, kredenzt man es natürlich seinen Gästen. Als Gastgeschenk wird übrigens Wodka gern gesehen … [sib]
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Mehr über die Geschichte und die Besonderheiten der armenischen Küche aus erster Hand gibt es hier zum Anhören.
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Geflüster, 2020, Öl auf Leinwand, 95 x 145 cm
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Armenisch-bayerische Büchergeschichten |
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Wer kennt Johann Baptist Christoph Aroution Caziadur? Er sei der Sohn des armenischen Kleinkönigs Baldazar Caziadur, heißt es. Doch nichts Genaues weiß man nicht über seine Herkunft, bis er – noch ein kleiner Junge – um 1710 unter der Obhut Therese Kunigundes von Polen nach München gelangte. Aus Venedig sind sie gekommen, wo es eine armenische Diaspora gab. Seit einigen hundert Jahren schon waren Menschen aus Armenien – Spielball der Großmächte, seit sich Römer und Perser bekriegten, dorthin geflohen. Unter Ihnen nicht nur der kleine Königssohn, sondern auch ein gewisser Hakop Meghapart, der sich selbst Jacob der Sünder nannte. Meghapart war ein Pionier des Buchdrucks, der 1512 das erste Buch in altarmenischer Sprache druckte. Den Grundstein dafür hatte der Mönch und Gelehrte Mesrop Mashtoz gelegt, der um 405 nicht nur das armenische Alphabet erfunden hatte, sondern auch an der ersten Übersetzung der Bibel aus dem Syrischen ins Armenische beteiligt war. Ihm hat man in Jerewan auch den heiligen Gral der armenischen Schrift- und Buchkunst gewidmet: das Mesrop Maschtoz Institut für antike Manuskripte (das hier zu einem 3D-Rundgang lädt), kurz Matendaran genannt.
Von außen wirkt der neoklassische Basaltbau von Mark Grigoryan eher kühl, drinnen erwartet die Besucher der unermessliche Reichtum von Tausenden erlesenen Handschriften. Ein vielstimmiger und vielfarbiger Chor aus Manuskripten und Büchern, der die Geschichte der armenischen Schrift erzählt und weshalb sie so tief in der kulturellen Identität des Landes verwurzelt ist. Ob unserem Königssohn die Liebe zur Schrift in die Wiege gelegt wurde, ist Spekulation. Historisch verbürgt ist jedoch, dass in Bayern aus dem Namen Aroution von Aretin wurde. Ein bayerisches Adelsgeschlecht, aus dem auch ein gewisser Johann Christoph von Aretin stammt, seines Zeichens aufmüpfiger Aufklärer, was seiner Karriere nicht nur förderlich war, Oberhofbibliothekar der Münchner Staatsbibliothek, Pionier des modernen Bibliothekswesens und Entdecker der Carmina Burana, deren Vertonung den Komponisten Carl Orff berühmt machte. Die Welt ist klein und darin mitunter ziemlich groß. [um]
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Von Armeniens Handschriften zu bayerischen Gründungsdokumenten: 1487 erließ Herzog Albrecht IV. das sogenannte Reinheitsgebot für Bier in der Stadt München, demzufolge Bier aus nichts anderem denn hopfen, gersten und wasser gebraut werden durfte. Das Dokument in säuberlicher Handschrift ist erhalten geblieben und wer sich jetzt fragt, was das denn mit armenischen Büchergeschichten zu tun hat: Das Geschlecht derer von Aretin hatte es nicht nur mit Büchern, sondern auch mit Bier. Die von Johann Adam Freiherr von Aretin gegründete Aldersbacher Brauerei gibt es heute noch.
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Freunde nach langer Zeit, 2021, Öl auf Leinwand, 94 x 130 cm
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Literatur als symbolisches Territorium |
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Armenische Literaten zwischen Deportation, Aufarbeitung und alter Erzählkultur |
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Eine Enthauptung des armenischen Intellekts und der Untergang der westarmenischen Literatur – so bezeichneten Überlebende des Völkermords, der im Frühjahr 1915 begann, die gezielte Deportation und Hinrichtung bedeutsamer armenischer Schriftsteller und Verleger. Leicht hatte es die armenische Literatur, deren Ursprünge sich im 5. Jahrhundert finden, als zur religiösen und nationalen Selbsterhaltung das armenische Alphabet entstand, ohnehin nie. Sie spielte sich vielfach in der Diaspora ab, an unvermuteten Orten wie dem indischen Madras oder Kalkutta, in einigen europäischen kulturellen Hochburgen, aber auch im ukrainischen Lemberg und in Moskau. Der Stellenwert armenischer Literatur aber war stets sehr hoch. Über lange Strecken ihrer Geschichte hatten die Armenier kein festes Staatsgebiet. Bei unklaren reellen Landesgrenzen bildeten die Texte gemeinsam mit der armenischen Schrift, zumindest als Behelf, ein symbolisches Territorium.
Die türkisch-armenische Autorin Jaklin Celik schreibt dazu: Die vertriebenen Armenier »versuchten, sich eine neue Welt zu basteln, die auf Erzählungen aufbaute, ein Land, das vielleicht Kraft des Erzählens das ihre werden konnte. Mit Land meine ich dabei nicht quadratkilometerweise umfriedete Landstriche; ich meine damit ein Haus, ein Zimmer, ein Fenster dieses Zimmers, ein Stück Himmel, das sich in diesem Fenster zeigt, einen Garten, eine Schule, einen Baum, eine Wiege, einen Herd. Das ist Land: Das Erlebnis all dessen, und die Bindung des Menschen an dieses Erleben.« Nicht etwa die türkische Politik hat die Aufarbeitung des lange tabuisierten Themas des Völkermordes an den Armeniern begonnen, sondern die Zivilgesellschaft, insbesondere die Literatur. »Indem sie jenseits politischer Parolen und ideologischer Geschichtsbilder den Blick auf das menschliche Leiden eröffneten, schafften es türkische Schriftsteller, das Tabu zu brechen«, heißt es im Deutschlandfunk-Podcast Zeitfragen. Immer häufiger werden in der türkischen Literatur Stimmen hörbar, die sich mit dem Schicksal der anatolischen Armenier auseinandersetzen. Zum Beispiel in Kum Saatinde Kumkapi von Jaklin Celik, in Meine Großmutter von Fethiye Cetin oder in den sozialkritischen Polit-Krimis von Ahmet Ümit. Können armenische Schriftsteller nicht selbst darüber schreiben, mag sich manch einer fragen. Können sie und tun sie auch, aber alleine hätte sich die armenische Minderheit in der türkischen Gesamtgesellschaft wohl kein Gehör verschaffen können. [ad]
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Es war einmal… Diese drei Worte wecken Assoziationen von gemütlichem Beisammensein und der freudigen Erwartung auf eine spannende Geschichte. Zum Beispiel vom Helden David von Sasun, der gegen die Araber kämpfte. Das auf historischem Hintergrund beruhende armenische Heldenepos stammt aus dem 9. Jahrhundert. Dorfbarden gaben die Erzählung im Lauf der Jahrhunderte mündlich weiter – wie viel sie dabei selbst hinzudichteten, ist nicht überliefert (vielleicht das magische Blitzschwert?). 1873 wurde die Sage erstmals schriftlich festgehalten und gilt seit 1936 unter dem Titel Sasna tsřer als Nationalepos – eine Statue des David von Sasun findet sich in Jerewan. Vor allem bis zur Entstehung des armenischen Alphabets im 5. Jahrhundert wurden die armenischen Märchen mündlich übermittelt – eine schöne Tradition, bei der nur leider viele gute Geschichten irgendwann in Vergessenheit geraten.
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Die Schweigsamen, 2014, Öl auf Leinwand, 97 x 120 cm
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Literaturempfehlungen zu Armenien |
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Sehnsucht ohne Ende: Armenische Erzählungen—————— Insgesamt zehn Geschichten enthält das Taschenbuch, sie alle erzählen vom bewegenden Lebenshintergrund eines Volkes im Spannungsfeld zwischen früher kulturschöpferischer Leistung und wachsender existenzieller Bedrohung. Geschrieben wurden die Erzählungen teils in Armenien, teils in der weltweiten Diaspora. Sie vermitteln Einblicke und Einsichten und laden zum Entdecken einer hierzulande recht unbekannten Kultur ein. Herausgeber Adelheid Latchinian; Verlag Nora (2005); 172 Seiten; ISBN 978-3865570536; 14,90 Euro
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Armenische Märchen und Volkserzählungen—————— Der armenische Herausgeber Leon Surmelian sammelte in Gesprächen mit Bauern aus der Region um den Berg Ararat bisher nur mündlich überlieferte Märchen und stellte sie in diesem Buch zusammen. Surmelian wuchs mit diesen Geschichten auf, und ob es sich nun um realistische Märchen aus dem Alltag handelt oder um Wundermärchen, sie vermitteln uns stets einen Einblick in die armenische Lebensweise, die von dem Bemühen geprägt ist, ihre kulturelle Identität zwischen Asien und Europa zu bewahren. Herausgeber Leon Surmelian; Verlag Insel (1991); 210 Seiten; ISBN 978-3458325765; 15,00 Euro
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Aprikosenzeit, dunkel—————— Karine ist mit armenisch-deutschen Wurzeln in Deutschland aufgewachsen, in einer Familie, in der armenische Kultur intensiv gelebt wird. Als ihr Freund Frederick nicht für sie einsteht, als der Genozid an den Armenier·innen geleugnet wird, beschließt Karine, nach Armenien zu gehen. Sie findet sich in einem ihr völlig fremden Land wieder, das postsowjetisch, korrupt und patriarchalisch geprägt ist und in dem die Jugend nur entweder auswandern oder politisch aktiv werden kann. Ein Roman, der aus aktueller Perspektive einen Zugang zur Geschichte der Armenier·innen bietet. Autorin Corinna Kulenkamp; Orlanda Verlag (2023); 360 Seiten; ISBN 978-3949545412; 23,00 Euro
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Annäherung an Armenien—————— Tessa Hoffmann, die neben ihrer Tätigkeit als Autorin als Soziologin am Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin arbeitet, informiert in ihrem Buch Annäherung an Armenien: Geschichte und Gegenwart über die mehr als dreitausendjährige Geschichte der Armenier, über ihren jahrhundertelangen Freiheitskampf, über den Völkermord 1915/16 und die heutige Lage, nachdem das Land 1992 die Unabhängigkeit erlangte. Es beleuchtet seine großartige kulturelle Tradition, analysiert die Beziehungen zu den Nachbarländern und zeigt die Probleme der Armenier in der Diaspora. Autorin Tessa Hoffmann; Verlag C.H. Beck (2018); 279 Seiten; ISBN 978-3406729966; 18,95 Euro
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When Germans do Techno, Ladder Techno oder, wie hier im Fundstück-Bild, Sewing Machine Techno, das Trio Klangphonics hat verstanden, wie Reels auf Instagram und Shorts auf YouTube funktionieren. Dabei ist ihr Sound eine durchaus intelligente Verbindung von elektronischen Elementen mit akustischen Instrumenten – mit dem vollen Dampf von Deep House und melodischen Zwischentönen. Ben Kopfnagel (Schlagzeug & fx), Maxl Walmsley-Pledl (Gitarre & Produktion) und Markus Zunic (Synthesizer & Schlagzeug) haben live ganz offensichtlich genauso viel Spaß wie im Studio. Und: Der erste Titel ihres neuen Albums, das am 7. Juni veröffentlicht wird, heißt, wie sollte es anders sein, In Between ...
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Seit der 8daw-Ausgabe BETA #13 vom 24. Juli 2020 haben wir für auf uns auf Empfehlung eines Lesers entschieden: »Der Mittelpunkt (MacOS: Shift+Alt+9; Windows: Alt+0183) wird eingesetzt wie der Asterisk *, stört jedoch deutlich weniger den Lesefluss der Leser·innen, weil er nicht nach Fußnoten ruft und auch keine Textlücken reißt wie der Gender_Gap.« Wir stellen unseren Autor·innen jedoch frei, ob sie den Mediopunkt oder eine andere Form benutzen. Alle personenbezogenen Bezeichnungen sind jedenfalls geschlechtsneutral zu verstehen.
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Herausgeber und Chefredakteur von 8daw sowie verantwortlich im Sinne des Presserechts ist Boris Kochan [bk], Steinerstraße 15c, 81369 München, boriskochan.com, zu erreichen unter boris.kochan@eightdaw.com oder +49 89 178 60-900 in Verbindung mit Kochan & Partner GmbH, Steinerstraße 15c, 81369 München, news@kochan.de
Redaktion: Ulrich Müller [um] und Gabriele Werner [gw]; Chefin vom Dienst/Lektorat: Sigrun Borstelmann [sib]; Kalender: Antje Dohmann [ad]; Regelmäßige Autoren: Markus Greve [mg], Sandra Hachmann [sh], Herbert Lechner [hel], Martin Summ [mas]; Illustrationen: Martina Wember [mwe]; Bildredaktion, Photo-Editing: Pavlo Kochan [pk]; Homepage und Newsletter-Technik: Pavlo Kochan [pk]; Basisgestaltung: Michael Bundscherer [mib]; Schriften: Tablet Gothic von Veronika Burian und José Scaglione sowie Coranto 2 von Gerard Unger, beide zu beziehen über TypeTogether; Versand über Mailjet.
Bildnachweis: @ Ruben Grigorian
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Ausgabe: #131
Erschienen am: 2. Juni 2024 [KW22]
Thema: 8daw Studienreise nach Armenien
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