Wöchentliche Streifzüge mit Boris Kochan & Freund·innen rund um den Wandel in Gesellschaft & Kultur, Unternehmen & Organisa­tionen.
 
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ei8ht days a week – Streifzüge durch den Wandel

mit Boris Kochan und Freunden am 17. März 2024

 
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist der überraschende, warnende Anruf meines Freundes, an den ich mich in diesen Tagen immer wieder erinnere: Bist Du kommendes Wochenende bei den Demonstrationen gegen die Startbahn West? Wir waren Ende der 1970er/Anfang der 1980er Jahre auf konträren Seiten, er bei der Polizei, ich auf Seiten der Protest- und Umweltbewegung, die die geplante dritte Startbahn des Frankfurter Flughafens (nicht nur) als Symbol einer verfehlten, kapitalistischen Wachstumspolitik bekämpfte. Immer wieder wurden während der Auseinandersetzungen Demonstranten bei den Einsätzen der Polizei schwer verletzt – Ende 1981 geriet eine Besichtigung des Frankfurter Flughafens genannte Kundgebung komplett außer Kontrolle und endete in Barrikaden der benachbarten Autobahnen. Das von den durchaus auch bürgerlich-konservativen Gegnern errichtete Hüttendorf im Flörsheimer Wald wurde von der Polizei am 2. November 1981 brutal geräumt. 1984 radikalisierte sich die zuvor weitestgehend friedliche Protestbewegung zunehmend, 1987 wurde sie endgültig ins Aus geführt – durch die Ermordung zweier Polizeibeamter am 6. Jahrestag der Räumung des Hüttendorfes.

          Danke, mein bis heute engster Freund, kann ich nur sagen für deinen Anruf! Und erinnern daran, wie weit und tief das Feld von Freundschaft, von Aufrichtigkeit und Solidarität, von Zivilcourage und Widerstand ist. »Um sich für andere einzusetzen, muss nicht erst Blut fließen«, wird Gerd Meyer, Professor und Direktor des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Tübingen, in einem SZ-Artikel zitiert: »Zivilcourage sei jeden Tag gefragt – im Arbeitsalltag ebenso wie im privaten Umfeld. Mit anderen Worten: immer dann, wenn es darum geht, aufeinander achtzugeben. ›Diese Aufmerksamkeit ist uns mit der Zeit, gerade im Großstadtleben, verloren gegangen‹, sagt Meyer. ›Jeder ist mit sich und vielen anderen Dingen beschäftigt – das muss gar nicht einmal aus Egoismus sein.‹ « Hoch lebe der Alltagsmut!

           »Freiheit, des hoaßt koa Angst habn, vor nix und neamands« – dieses weit über eine Textzeile hinausgehende Verständnis von Freiheit und Demokratie aus Konstantin Weckers Ballade Willy aus den 1970ern hat sich tief in meinem Lebensgefühl verankert  – der Liedermacher Wolf Biermann hat das 1989 in seinem Lied Selbstportrait für Rainer Kunze ergänzt mit dem Ernst Bloch zugeschriebenen Zitat: Wer sich nicht in Gefahr begibt, der kommt darin um

             Du, lass Dich nicht verhärten, in dieser harten Zeit – ich wünsche Ihnen noch einen wunderbaren Sonntag mit großer Ermutigung und einen guten Start in die neue Woche mit großer Achtsamkeit für die kleinen und großen Dinge unseres Alltags: Das Grün bricht aus den Zweigen!

Herzlich
Boris Kochan

 

Stadtgestaltung mal anders – ein paar braune Pappschilder machen den Unterschied. Wenn der Stadtphilosoph Seth Phillips als Dude with Sign im Alltag allzu eilfertiger Stadtmenschen auftaucht … entsteht Irritation und Perspektive. Irgendwo zwischen Protest, paradoxer Intervention und Zivilcourage angesiedelt, sind die von ihm aufgegriffenen Themen so naheliegend wie frappierend, ob ihrer leise gradlinigen und dabei so witzigen wie zutiefst aufrichtigen Hinterfragung unseres allzu alltäglichen Alltags so unprätentiös wie mutig.


 
 

 

Zivilcourage und Widerstand, Protest und Heldentum

»Je mehr Bürger mit Zivilcourage ein Land hat, desto weniger Helden wird es einmal brauchen«, schrieb die berühmte italienische Journalistin Franca Magnani. Wenige Worte, die unmittelbar eingängig sind, obwohl doch die Trennlinie zwischen Zivilcourage und Heldentum ebenso verschwommen ist wie die zwischen Protest und Widerstand. Und doch hat das alles irgendwie miteinander zu tun …

Als ein »aktives (…) Handeln, das sich an humanen demokratischen Werten orientiert, für andere sichtbar ist und sich auf das Wohl der Gemeinschaft bezieht«, beschrieb der Politikwissenschaftler Gerd Meyer die Zivilcourage, die demnach ein spontan-situatives Eingreifen in eine mit einem demokratisch-humanen Wertekanon unvereinbare Situation ist. Mit Zivilcourage verbindet sich die Bereitschaft und auch die Fähigkeit, die eigene Sicherheit und Bequemlichkeit in zumindest unangenehmen oder auch bedrohlichen Situation zurückzustellen, um sich für eine als gerecht erachtete Sache einzusetzen und aktiv zu werden.

Anders als die Zivilcourage, die sich schon dem Namen nach auf die Werte der bürgerlichen Zivilgesellschaft bezieht, ist Widerstand – auch wenn er häufig emotionalisiert mit Kampf in Verbindung gebracht wird – dem Begriff nach zunächst einmal wertfrei: Erst das Wogegen – und im Umkehrschluss das Wofür – entscheiden über Wert und Werte, die einem Widerstand zugrunde liegen. Es ist ein großer Unterschied, wenn in totalitären Staaten für Pressefreiheit gekämpft wird, oder Menschen sich in fortgeschrittenen Demokratien vor Rundfunkhäusern versammeln, um ihren Widerstand gegen eine angebliche Lügenpresse zu Ausdruck zu bringen (so z.B. allwöchentlich vor dem Rundfunkgebäude des Bayerischen Rundfunks in München).

Entsprechend vielgestaltig sind auch die Arten und Weisen, in denen Widerstand sich äußern kann. Das kann im Einzelfall ein Akt von Zivilcourage sein oder eine heroische Tat, in der die eigene Unversehrtheit hintangestellt wird. Und Widerstand kann sich in zivilem Ungehorsam, in Demonstrationen und Protestaktionen – und dabei auch in gewaltsamen Handlungen bis hin zum Terror ausdrücken.

Der gewaltfreie Protest ist in der Bundesrepublik Deutschland im Grundgesetz unter dem Oberbegriff der Versammlungsfreiheit verbrieft. Der Blick auf die einschlägige Internetseite des Bundesministeriums der Justiz gibt auch Aufschluss über die Grenzen der Versammlungsfreiheit: gerade auch vor dem Hintergrund des derzeit laufenden Verfahrens wegen der Einstufung der AfD und der Jungen Alternativen (JA) durch den Verfassungsschutz als rechtsextremistische Verdachtsfälle eine durchaus interessante Lektüre. [um] 

 

 
 

 
Neue Helden?
 

Neue Helden braucht das Land
Mit den Köpfen tief im Sand
Und hast du grad ein Karriereloch
Werde Szenetussi oder Fernsehkoch

Musikalisch kaum auszuhalten ist dieser Gassenhauer der österreichischen Band Erste Allgemeine Verunsicherung (EAV), aber die Headline hat es – über den Song deutlich hinausweisend – zum Bonmot geschafft. Ihre schon 2010 formulierte Kritik am Trottel-TV als großangelegte, mediale Verblödungsinszenierung hat jedoch an der Publikumswirksamkeit der Trash-TV- und Social-Media-Formate mit den dazugehörenden neuen Held·innen rein gar nichts verändert. So gesehen ist es zu einer veritablen Inflationierung des Heldentums gekommen.

Illustration von Martina Wember:

Früher – als bekanntlich alles besser war – haben Helden sich noch in bedeutenden Schlachten hervorgetan, gründeten Nationen, retteten gerne mal die Welt und schienen überhaupt unbesiegbar. In den historisch–heroischen, mithin patriarchalischen Gesellschaftsstrukturen, in denen der Begriff des Helden entstand, waren das zumeist Männer. In der Antike kamen sie zuerst in die Welt, hießen Achilles oder Odysseus und waren charakterlich durchaus nicht immer ganz astrein unterwegs, was ihre Eignung zum Heldenstatus nach heutigen Wertmaßstäben zweifelhaft erscheinen lässt. Dafür waren sie aber »von Natur mit einer ansehnlichen Gestalt und ausnehmender Leibesstärcke begabet« und hatten sich durch außerordentliche Taten »über den gemeinen Stand der Menschen erhoben«. So jedenfalls wurde noch Mitte des 18. Jahrhunderts im berühmten Zedler-Lexikon der Held definiert. Brauchen wir das alles eigentlich noch?

Bis vor Kurzem eher nicht. Denn wenn man Soziologen und Politikwissenschaftlern glauben mag, befinden wir uns in einer postheroischen Phase. In Gesellschaften, in denen Demokratisierung und Entmilitarisierung vorangetrieben worden sei, heißt es, gäbe es schlicht keinen Platz mehr für Held·innen alten Schlages. Dafür sind die weitaus friedfertiger veranlagten Held·innen des Alltags in den Fokus gerückt, die sich in besonderer Weise für ihre Mitmenschen einsetzen oder tapfer schweren Schicksalen trotzen – und das mit wichtiger Vorbildfunktion.

Illustration von Martina Wember:

Verlassen wir jedoch die – gleichwohl hart erkämpfte – mitteleuropäische Komfortzone, bietet sich ein gänzlich anderes Bild. Was sind Alexej Nawalny und Julija Nawalnaja – oder die aserbeidschanische Journalistin Khadija Ismayilova, die Ihr Engagement für Demokratie und gegen Korruption mit Rufmord, Bedrohung und Inhaftierung bezahlt hat, anderes als Held·innen? Wie ist das mit all den anderen Journalist·innen und Menschenrechtler·innen, die in totalitären Regimen größter Gefahr ausgesetzt sind? Werden wir wegen der unseren Alltag erschütternden Erfahrung des russischen Überfalls auf die Ukraine, wegen des Hamas-Überfalls auf Israel, wegen des in Europa umgehenden Gespenstes des Neofaschismus den Postheroismus wieder hinter uns lassen müssen? Keine ganz schöne Perspektive, oder um es mit Bertold Brecht zu sagen: Unglücklich das Land, das Helden nötig hat. [um]

 

»We can be heroes, just for one day«, schrieb der bis heute faszinierende David Bowie im Songtext seines Welthits Heroes. 1977 war das, als er (zeitweise gemeinsam mit Iggy Pop) in Berlin-Schöneberg lebte. 2002 – 14 Jahre, bevor die Popwelt einen ihrer Größten verlieren sollte – sang ein äußerst gut gelaunter Superstar (Held?) diesen Song in der ausverkauften Berliner Max-Schmeling-Halle für ein begeistertes Publikum – bis heute mehr als sehens- und hörenswert.


 
 

 
Fragemut
 

Der Dominik-Brunner-Weg im Münchner Stadtteil Solln ist ein schmaler Weg, der sehr bald als Sackgasse endet. Er ist nach dem Mann benannt, der seinen Einsatz zum Schutz bedrängter Schüler in der S-Bahn mit dem Leben bezahlte, für seine Zivilcourage gefeiert wurde, zuletzt aber der mutwilligen Eskalation bezichtigt. Heldenmut? Selbstüberschätzung? Geltungssucht? Unbeherrschtheit? Brunner wurde durch Hinterfragung von Motiv und Tathergang schließlich bekannter als durch sein heldenhaftes Einschreiten. Eine Hinterfragung ganz anderer Art ist die Oper Die Passagierin des jüdischen Komponisten Mieczysław Weinberg, die am letzten Wochenende in der Münchener Staatsoper Premiere hatte. Auch sie in gewisser Weise eng mit jener Facette des Begriffs Zivilcourage verknüpft, die ehrfurchtgebietend durch die Köpfe von Normalbürgern spukt, wenn sie im friedlichen Demonstrationszug Fahnen und Plakate schwenkend gegen rechts zu Felde ziehen. Und dabei den Funken jener moralischen Überlegenheit in sich spüren, der allein Widerstandskämpfern totalitärer Regime jedweder Prägung zusteht.

Illustration von Martina Wember:

Eine der Letzteren war die Polin Zofia Posmysz, die unter den Augen der Gestapo Flugblätter verteilte und dafür nach Auschwitz kam. Sie überlebte und schrieb ihre Geschichte in der Erzählung nieder, die als Vorlage für das Opernlibretto diente. Und auch dabei war sie mutig genug, wider die Vorgaben des politischen Systems zu verstoßen, in dem sie lebte, diesmal der Sozialistische Realismus: Sie verwischt die Trennlinie zwischen Gut und Böse, um dem Leser bzw. Zuschauer Identifikationsmöglichkeiten sowohl mit der Täterin, der KZ-Wärterin Lisa, – als auch mit dem Opfer, der Gefangenen Marta, einzuräumen.

In seinem Film Anselm – Das Rauschen der Zeit greift Wim Wenders einen Satz des portraitierten Künstlers Anselm Kiefer auf, den dieser mit Blick auf den Nationalsozialismus gesagt hatte: »Woher weiß ich, was ich damals gewesen wäre?«. Wer von uns weiß es mit Sicherheit? Die Passagierin ist ein wichtiges Stück Erinnerungskultur, eines, das nicht nur gemahnt, auf das zu achten, was um uns herum vorgeht, sondern ebenso gut auf das, was in uns vorgeht … [sib]

 

Die Oper Die Passagierin ist noch bis 16.7. in der Staatsoper München zu sehen, sensibel inszeniert von Tobias Kratzer.


 
 

 
Allein dastehen
 

Nehmen Konflikte in einer Gesellschaft zu, wird die Forderung nach Zivilcourage laut. Der Ruf nach Einzelnen, die den Schutz ihrer Anonymität aufgeben, die aufstehen, sich sichtbar, hörbar machen, einstehen für die gute Sache, für Freiheit, Wahrheit, Werte, und die bereit sind, alle drohenden Konsequenzen zu tragen. Nicht selten wird eine solche Forderung leichthin vorgebracht, als ginge es darum, bei einer Sonntagswanderung auch noch den Gipfel zu erklimmen. Ein wenig Überwindung darf schon sein. Doch »Menschen sind soziale Wesen und deshalb auf Gruppenbindung und Beziehungen zu Anderen angewiesen«, sagt der Soziologe Prof. Matthias Grundmann.

Illustration von Martina Wember:

Nicht selten definieren sich Menschen über die Zugehörigkeit zu einer Gruppe. Da braucht es eine ganze Menge Mut, sich dem Konformitätszwang zu widersetzen, die Deckung zu verlieren, alleine dazustehen, auffällig zu werden. Insbesondere, weil dem Mut zum aufrechten Gang im Rahmen des persönlichen Wachstums nur wenig Beachtung geschenkt wird. Es bräuchte eine Kultur der Ermutigung – zu Hause, in Kindergärten und Schulen, im Berufsalltag, in Gemeinschaften. Der Film Der Club der toten Dichter erzählt von den unorthodoxen Methoden eines Englischlehrers an einem höchst konservativen College. Er fordert seine Schüler zu Selbsterkenntnis, freiem Denken, zur Verwirklichung der eigenen Identität auf. Die Poesie birgt dabei den Schlüssel zur geistiger Freiheit. Wie sagt der Lehrer John Keating? »Carpe Diem. Seize the day, boys. Make your lives extraordinary.« [gw]


 
 

Kalender
Veranstaltungen, Ausstellungen und mehr aus dem Umfeld der 8daw-Redaktion
 

9. Februar bis 26. Mai 2024

Ausstellung Curt Bloch im Jüdischen Museum Berlin: »Mein Dichten ist wie Dynamit«


Vor drei Jahren kontaktierte die ihm bis dahin unbekannte Simone Bloch den Designer und 8daw-Leser Thilo von Debschitz. Sie berichtete ihm vom kreativen Nachlass ihres Vaters und bat um Unterstützung, dieses Werk in Europa zugänglich zu machen. Curt Bloch hat sich drei Jahre in den Niederlanden vor den Nazis versteckt und in dieser Zeit kleine Satirehefte herausgegeben. Die Hefte enthalten Gedichte, in denen der Untergetauchte über die Faschisten spottet, aber auch Einblicke in seinen Gemütszustand gewährt. Woche für Woche stellte Bloch ein klein­formatiges Heft mit hand­geschriebenen Gedichten in deutscher und nieder­ländischer Sprache zusammen, die sich mit der Nazi-Propaganda auseinander­setzten und eine Viel­zahl von Themen behandelten: den Verlauf des Krieges, die Lügen und Verbrechen der National­sozialisten und ihrer Kollabo­rateure, seine Situation im Versteck und das Schicksal seiner Familie, den nahenden Unter­gang und die Nieder­lage der Achsen­mächte und das Schicksal des deutschen Volkes. Acht Jahr­zehnte nach seiner Entstehung und fast fünfzig Jahre nach dem Tod seines Autors geht Curt Blochs Hoffnung nun endlich in Erfüllung und das Werk wird zum ersten Mal der Öffentlich­keit präsentiert: Die Ausstellung im Jüdischen Museum Berlin zeigt alle 95 Original­ausgaben von Het Onderwater-Cabaret, begleitet von Ein­blicken in die Her­stellung der Titel­seiten, die Bloch mit Foto­collagen gestaltete, die er aus ihm zur Verfügung stehenden Materialien aus Zeitungen und Zeitschriften zusammen­stellte. Das SZ-Magazin hat übrigens ein beeindruckendes Interview mit seiner Frau und seiner Tochter geführt …

11. bis 19. Mai 2024

Münchener Designwoche mcbw 2024 unter dem Motto »How to co-create with nature«


Die von bayern design veranstaltete munich creative business week (mcbw) ist Deutschlands größter Designevent und Plattform für neue Ideen, Trends und Kreativität. Sie fördert den interdisziplinären Austausch und macht Design umfassend erlebbar, indem sie über neun Tage Designer·innen, Fachleute, Unternehmen und Studierende aus Design, Architektur und Wirtschaft wie auch eine breite Öffentlichkeit zusammenbringt. Mit dem Jahresmotto How to co-create with nature findet sie vom 11. bis 19. Mai 2024 zum 13. Mal statt. Gemeinsam mit den Mitveranstaltern, Kooperationspartner und der interessierten (Fach)Öffentlichkeit will die mcbw ausloten, wie Design in seinen verschiedenartigen Spielarten dazu beitragen kann, (wieder) gemeinsam mit der Natur zu arbeiten, sie als Co-Designerin anzunehmen und gemeinsam mit ihr zu leben und zu wachsen: kollaborieren statt dominieren. »Wir müssen mit der Natur zusammenarbeiten und sie, wo immer es möglich ist, mit einbeziehen – auf Plätzen, in Höfen, in Alleen, auf den Dächern und an den Fassaden der Häuser« sagt der Ceative Explorer der mcbw, der italienische Architekt und Stefan Boeri dazu: »Ich möchte meinen (…) Gestaltungsansatz zur Reduzierung von Schäden, die durch den Klimawandel verursacht werden, gerne mit allen teilen, die zur mcbw 2024 mit Mut und Optimismus auf die Zukunft unserer Städte und unserer Spezies auf unserem Planeten blicken.« Boeri ist als führender Protagonist bekannt für die Forschung zu Regenerations- und Entwicklungsplänen für Metropolen und Großstädte – die geopolitischen und ökologischen Auswirkungen urbaner Phänomene stehen im Mittelpunkt seiner Arbeit.


Fundstück der Woche
 
 

An das mitunter umstrittene, inzwischen aber durch ein weibliches Pendant geschlechterparitätisch ins Gleichgewicht gebrachte Wahrzeichen der Stadt Brüssel, das Manneken Pis, erinnert diese Piss Pot genannte, hochpraktische Erfindung. Dem Trend der Überwässerung von Zimmerpflanzen wirkt hier eine raffinierte Drainagefunktion entgegen: Überflüssiges Wasser wird durch einen kunstvoll integrierten Phallus aus dem Topf geführt. Aktuell ist der auf unserem Fundstück-Bild mit einem australischen Glanzschildfarn gefüllte Piss Pot Planter leider out of stock

 
 


 
 
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In der 8daw-Ausgabe BETA #13 vom 24. Juli 2020 haben wir uns unter anderem mit dem Thema geschlechter­spezifische Schreib­weise beschäftigt. Im Ergebnis fanden wir die Empfehlung eines Lesers für uns am geeignetsten: »Der Mittel­punkt (MacOS: Shift+Alt+9; Windows: Alt+0183) wird eingesetzt wie der Asterisk *, stört jedoch deutlich weniger den Lese­fluss der Leser·innen, weil er nicht nach Fußnoten ruft und auch keine Text­lücken reißt wie der Gender_Gap. Im Hinblick auf Lesbarkeit und Typografie­qualität also eine bessere Alter­native, und inhaltlich – als Multiplikationszeichen verstanden – treffend. Oder?« Wir stellen unseren Autor·innen jedoch frei, ob sie den Mittel­punkt oder eine andere Form benutzen. Alle personen­bezogenen Bezeichnungen sind jedenfalls geschlechts­neutral zu verstehen.


8daw ist der wöchentliche News­letter von Boris Kochan und Freunden zu Themen rund um den Wandel in Gesellschaft, Kultur und Politik, Unternehmen und Organisationen. Er erscheint in Verbindung mit Kochan & Partner und setzt so die lang­jährige Tradition der Netzwerk­pflege mit außer­gewöhnlichen Aus­sendungen in neuer Form fort. 8daw versteht sich als Community- und Kollaborations-Projekt insbesondere mit seinen Leser·innen – Kooperations­partner sind darüber hinaus zum Beispiel die GRANSHAN Foundation, die EDCH Foundation, der Deutsche Designtag (DT), der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikations­designer und die Typographische Gesellschaft München (tgm).

 

Herausgeber und Chefredakteur von 8daw sowie verantwortlich im Sinne des Presserechts ist Boris Kochan [bk], Steinerstraße 15c, 81369 München, boriskochan.com, zu erreichen unter boris.kochan@eightdaw.com oder +49 89 178 60-900 (facebooktwitterinstagram)
in Verbindung mit
Kochan & Partner GmbH, Steinerstraße 15c, 81369 München, news@kochan.de

Redaktion: Ulrich Müller [um] und Gabriele Werner [gw]; Chefin vom Dienst/Lektorat: Sigrun Borstelmann [sib]; Regelmäßige Autoren: Markus Greve [mg], Sandra Hachmann [sh], Herbert Lechner [hel], Martin Summ [mas]; Illustrationen: Martina Wember [mwe]; Bildredaktion, Photo-Editing: Pavlo Kochan [pk]; Homepage und Newsletter-Technik: Pavlo Kochan [pk]; Basisgestaltung: Michael Bundscherer [mib]; Schriften: Tablet Gothic von Veronika Burian und José Scaglione sowie Coranto 2 von Gerard Unger, beide zu beziehen über TypeTogether; Versand über Mailjet.


Bildnachweis:

© Jerry Media


Ausgabe: #126
Erschienen am: 17. März 2024 [KW11]
Thema: Zivilcourage und Widerstand, Protest und Heldentum


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