Zumeist wöchentliche Streifzüge mit Boris Kochan & Freund·innen rund um den Wandel in Gesellschaft & Kultur, Unternehmen & Organisa­tionen.

8daw

 
facebook
twitter
linkedin
instagram
#111
web view
 
 
Headerbild
8daw

ei8ht days a week – Streifzüge durch den Wandel

mit Boris Kochan und Freunden am 8. Juni 2023

 
 

{% if data:du_version:"" %}[[data:du_version]],{% elseif data:anrede == "Herr" %}Lieber Herr [[data:lastname]],{% elseif data:anrede == "Frau" %} Liebe Frau [[data:lastname]],{% else %}Sehr geehrte Damen und Herren,{% endif %}

steck den Finger durch den Hals – diese eher unromantische, an Arztbesuche erinnernde Aufforderung dient Linguisten gerne als eines der raren Beispiele für vokallose Sätze … zumindest in der tschechischen Version: Strč prst skrz krk. Wie gut, dass zur Vermeidung derartiger Zungenbrecher A, E, I, O, U erfunden wurden – angeblich von Homer, um endlich singen zu können. Der Literaturwissenschaftler, Kulturtheoretiker und Schriftsteller Klaus Theweleit ist in seinem neuen Buch der Erfindung des Vokalalphabets nachgegangen und verortet die Entwicklung auf der hohen See: Auf dem Wasser hört man nur Vokale, Konsonanten verschwinden. 

Illustration von Martina Wember:

 Diese Vielschichtigkeit zwischen mündlichen und schriftlichen Übermittlungen, zwischen Mensch und Natur, wäre – so stelle ich es mir gerade vor – ein wunderbares Thema für den herausragenden Typografen, Buchgestalter und Kulturmenschen Jost Hochuli. Er, dem wir diese 8daw-Ausgabe zu seinem heutigen 90. Geburtstag widmen, hätte einen Heidenspaß daran, das Gelände zwischen dem Gesprochenen und dem Schriftlichen weiter zu vertiefen, so wie er sich mit einer fast wissenschaftlichen Neugier auf inhaltlich wie gestalterisch immer wieder neues Terrain begibt. 

           In einem Gespräch mit meinem Vorgänger als Vorsitzendem der Typographischen Gesellschaft München (tgm), Rudolf Paulus Gorbach, sind wir bei der erstaunlichen Balance hängen geblieben, mit der Hochuli Fläche und Akzente zu setzen weiß, auf diese Fähigkeit, schweizerische Qualitätsrigorosität mit einem Lächeln zu verbinden.

Herzlichen Dank dafür!

Boris Kochan

 

Aus Anlass des 90. Geburtstag von Jost Hochuli finden verschiedene Veranstaltungen statt: Im Rahmen der Tÿpo St. Gallen wird am 10. November 2023 in einer Buchvernissage die Typobiografie von und über Jost Hochuli vorgestellt – herausgegeben von Rupert Kalkofen, Roland Stieger und Doris Überschlag. Das Buch gibt einen von Hochuli selbst zusammengestellten Überblick über mehr als 60 Jahre (Buch-)Gestaltung. Darüber hinaus gibt es vom 14. November bis 22. Dezember 2023 in der St. Galler Bibliothek der Hauptpost eine kleine Ausstellung über das Schaffen von Jost Hochuli in Zusammenarbeit mit der Kantonsbibliothek Vadiana. Und als Drittes ist eine Vorlesungsreihe geplant unter den Titel Bücherstadt statt Tücherstadt vom 14. November bis 19. Dezember 2023 mit Vorträgen von Kay Jun (Daegu, Südkorea), John Morgan (Kunstakademie Düsseldorf), Sabrina Öttl (Dornbirn), Friedrich Forssman (Kassel), Cornel Dora, Theres Flury und Jost Hochuli.


 
 

Jost Hochuli

Seine Ausbildung als Grafiker an der Gewerblichen Berufsschule St. Gallen ergänzte er etwas später noch um eine Setzerlehre in St. Gallen und Zürich. Diese Ausbildungszeit stand ganz im Zeichen der Schweizer Typografie. Von deren strengen Vorgaben entfernte er sich durch Einflüsse von Rudolf Hostettler (damals Redaktor der Typographischen Monatsblätter), Jan Tschichold und Stanley Morison. Er fand zu einem eigenen Stil, der sich als undogmatisch versteht, asymmetrische und mittelaxiale Typografie gleichermassen zulässt und die jeweilige Gestaltungsaufgabe zum Ausgangspunkt seiner Entscheidungen macht. Diese Gedanken hat er im In- und Ausland lehrend weitergegeben und er ist für seine Arbeiten vielfach ausgezeichnet worden. Bekannt wurde er mit der schmalen Broschur Das Detail in der Typografie, 1987, weil sie klar geschrieben ist und den Setzern wertvolle Orientierung bot, die in Zeiten des Offset-Drucks auf einmal neue Gestaltungsaufgaben zu bewältigen hatten, auf die sie nicht vorbereitet waren. Und sie ist heute immer noch hilfreich bei der Arbeit mit Text- und Satzprogrammen. [Rupert Kalkofen]

 
 

 
Er wandert
Sonja Knecht über Jost Hochuli
 

Illustration von Martina Wember:

Sein typografisches Wirken können andere besser beurteilen als ich. Mir fallen zu Jost Hochuli drei Dinge ein: Er wandert. Er würdigt andere! Und er ist, zusammen mit seiner Frau Ursula, ein großartiger Gastgeber. 

Als ich ein paar Tage im wunderschönen, so stilvollen Haus der Hochulis, eingebettet in die St. Galler Hügel, wohnen durfte, fühlte ich mich wie eine liebe Freundin und Gasttochter. Ich wurde temporär adoptiert, formvollendet umsorgt; zusammen holten Jost und Ursula mich vom Bahnhof ab. Sie hatten mir eine Streifenkarte für den Bus besorgt und der Jost zeigte mir den Weg zur Haltestelle, den ich am nächsten Morgen würde nehmen müssen, um zur Schule für Gestaltung zu gelangen. Wann ich wohl vom Unterrichten heimkäme? Das Abendessen stand bereit. Dazu gab es fröhliche Unterhaltung und gute Gespräche, auch mit weiteren Gästen, die von den Hochulis anlässlich meines Besuches eingeladen worden waren …

Um vielleicht doch auch etwas zum Schriftgestalter und Typografen Jost Hochuli sagen zu können, frage ich meinen Mann Lucas. Der ist vom Fach und kennt ihn viel länger. »Tja …«, überlegt er. Ich frage nach: »Was fällt dir als Erstes zum Jost ein?« – »Er wandert.«

Mir kommt der Verdacht, dass das Wandern die Basis für Jost Hochulis Wirken auf Erden ist, für seine Schaffenskraft. Wandern als Ausdruck und gleichzeitig Quell für gelungenes, glückliches Sein. Vielleicht hat der Jost sich sein Leben erwandert. 

Lieber Jost, zum Neunzigsten alles erdenklich Gute! Fühl Dich geburtstagsumarmt.

Herzliche Grüße aus Berlin, auch an die liebe Ursula, von Lucas und Sonja 


 
 

Aus dem Text dieser Doppelseite aus Typografisches Allerlei: »H wie Hurenkinder: Um political correctness kümmerten sich die alten Setzer nicht – saftig wollten sie es haben und deutlich. So bezeichneten sie als Hurenkind die letzte, nicht ganz volle Zeile eines Absatzes, wenn sie als erste Zeile auf der folgenden Seite steht. Noch heute will sich kein Typograf, keine Typografin ein Hurenkind nachsagen lassen: Der drastische Ausdruck bezeichnet einen gefürchteten Fehler. Warum aber sind denn Hurenkinder so schlimm? Weil die Satzkolumne oben rechts nicht geschlossen ist? Das ist sie auch nicht, wenn in einem Prosatext ein längerer, über die Seiten gehender Abschnitt mit kurzer direkter Rede und Gegenrede vorkommt, die je auf einer neuen Zeile beginnen. Es werde, meinen andere, der Sinn des Textablaufs gestört. Das aber müsste ein schlechter Leser sein, wenn er dadurch den Zusammenhang verlöre. Nein, es gibt keinen einzigen halbwegs stichhaltigen Einwand gegen eine nicht volle Ausgangszeile am Kopf einer Seite. Aber Typografen sind stur. Sie werden deshalb weiterhin ängstlich jedes Hurenkind vermeiden. Ich auch.«

 
 

Typotron-Heft #15 – Typografisches Allerlei – und allerlei anderes (mäßig gepfeffert), 1997. Ein witziges, lehrreiches Alphabet, von A wie Aldusblatt bis Z wie Ziffer.


 
Allegra, ma non troppo
Gabriele Werner über die sanfte Bewegung bei Jost Hochuli
 

Illustration von Martina Wember:

Vom italienischen allegro, heiter, fröhlich, lebhaft, leitet sich die musikalische Tempo-, Vortrags- oder Satzbezeichnung allegro her. Allegro heißt eine Schweizer Fahrradmarke und ein Hochgeschwindigkeitszug, der Helsinki und St. Petersburg verbindet (derzeit allerdings eingestellt). Auch in der weiblichen Form, Allegra, die Lebensfrohe, Heitere, Lebhafte, schwingt Bewegung und gute Stimmung mit. Im Ober- und Unterengadin grüßt man sich tagsüber auf Rätoromanisch mit allegra, vormals Dieu t' allegra – Gott erfreue dich. Morgens sagt man hier bun di, abends buna saira – lauter gute Wünsche.

Ob den Schweizer Typografen und Buchgestalter Jost Hochuli solche Gedanken beschäftigt haben, als er seine erste realisierte Schrift Allegra nennt? Mehr als zwei Jahrzehnte Mikroarbeit stecken darin, Bleistift auf Transparentpapier. »Das, was ich als eine gute serifenlose Schrift anschaue, wollte ich verwirklichen«, sagt Jost Hochuli einmal. Eine Monoline mit klassischen Proportionen in sieben Stärken ist entstanden, eine unaufdringliche Schrift, eine Schrift, die nicht lärmt, kein Aufsehen um sich macht, aber ausgezeichnet lesbar ist. Die Senkrechten neigen sich um ein Grad nach rechts, eine kaum bemerkbare Neigung, die der Allegra eine besondere Stimmung, eine sanfte Bewegung, eine menschliche Anmutung gibt. »Eine Schrift ist nie neutral«, erzählt Jost Hochuli. »Sie vermittelt nicht nur den Inhalt, also die Information, sondern immer auch eine Stimmung: Allegra, ma non troppo – aber nicht zu sehr.«


 
 

Richtigkeit und Heiterkeit: Gedanken zum Buch als Gebrauchsgegenstand von Franz Zeier, 1993.

 
 

Die Typotron-Hefte waren Jahresgaben an die Kunden der St. Galler Druckerei Typotron AG. Die haben sich über die Zeit zu kulturellen Anlässen entwickelt. Die ersten 17 Ausgaben wurden von Jost Hochuli nicht nur gestaltet, sondern auch inhaltlich konzipiert. Er hat sie in Zusammenarbeit mit dem Druckerei-Inhaber Rolf Stehle herausgegeben. Hier gehen Inhalt und Form eine besondere, eine sinnliche Verbindung ein …


 
Vorsicht, Lesensgefahr!
Sigrun Borstelmann über staatsgefährdendes Lesen und das Wechselverhältnis von Form und Inhalt, nicht nur bei Jost Hochuli
 

»Verlohren – ohne Rettung verlohren« sei die Jugend, und nicht wegen Cannabis-Legalisierung oder Binge-Watching, nein, wegen einer heute als gefährdet betrachteten Tätigkeit, die vor 200 Jahren als gefährlich galt: Lesen. Man sprach von Lesesucht, auch Leseseuche, die zu Arbeitsscheu und Konzentrationsschwäche führe … Es war die Zeit, als nach den handgeschriebenen Papyrusrollen und Kodizes der Antike, den Unikaten des Mittelalters und selbst nach den ersten mit beweglichen Lettern gedruckten Büchern in überschaubaren Auflagengrößen, die zu Zeiten des Dreißigjährigen Krieges aufgrund der Materialknappheit wieder rückläufig waren, das Buch sich plötzlich im Rahmen des gesellschaftlichen Wandels als verbreitetes Medium im Bürgertum etablierte, nicht mehr als religiöse Literatur, in die sich der Lesende in weiten Repetitionen vertiefte, sondern mit wissenschaftlichen Abhandlungen und – Romanen, die vor allem Frauen und Jugendliche gefährdeten.

Illustration von Martina Wember:

Als staatsgefährdend schätzte die Politik das Druckwerk im 19. Jahrhundert ein, weshalb man im Rahmen der Zwanzig-Bogen-Klausel Bücher unter 320 Seiten zensierte. Offensichtlich lag in der Kürze brisante Würze. Vielleicht wäre die Geschichte anders verlaufen, wären Marx und Engels nicht Freunde der weitschweifigen Ausführung gewesen. Und Karl Gutzkow hätte sich umgekehrt seine poetologischen Ausschweifungen sparen können, hätte er nicht seinen Roman Wally, die Zweiflerin verzweifelt über die 20-Bogen-Grenze hieven müssen: ein besonders beeindruckender Fall politischer Einflussnahme, wenn die Buchform den Inhalt erzwingt.

Illustration von Martina Wember:

Dass sehr viel subtilere Elemente wie Schriftgröße, Zeilenbreite, Durchschuss, Druckverfahren und -farbe, Farbführung, Randverhältnisse, Papier den Inhalt beeinflussen und maßgeblich auch die Interpretation von Texten, das zu berücksichtigen gehört zum täglichen Brot von Buchgestaltern wie Jost Hochuli. »Jedes ist von jedem abhängig. Im Buch z.B. stehen die einzelnen Elemente dazu noch in mehr oder weniger deutlicher Beziehung zum Umfang, zu Stabilität oder Flexibilität, also zur Bindeart und zu den Einbandmaterialien, d.h. zur haptischen Erscheinung, kurz, zur ganzen Körperlichkeit des Buches.«


 
 

Typotron-Heft #7: Zeichen / Adrian Frutiger, 1989.

 
 

Für Gestaltung und Typographie der Großen kommentierten Frankfurter Thomas-Mann-Ausgabe zeichnet Jost Hochuli verantwortlich. Aus dem Text des Verlags: »Die Herausforderung der Lesetypographie besteht für den Typographen darin, die praktische Forderung nach größtmöglichem Lesekomfort zu verbinden mit größtmöglichem optischem Anreiz. Um das zu erreichen, müsse der Typograph die alten Meisterstücke studiert haben, dürfe aber zugleich den Zeitgeschmack nicht aus den Augen verlieren. So vereinen sich in Hochulis Büchern Klarheit und Eleganz. Sein ästhetisches Konzept für die GKFA, das von der Farbgebung über die Papierqualität bis zur Schriftwahl reicht, wird der Edition eine klar erkennbare äußere Signatur verleihen. Die Ausstattung der Bände ist hochwertig und klassisch: leinengebunden, fadengeheftet und mit farbigem Vorsatzpapier sowie Lesebändchen versehen. Jeder Band wird von einem Schuber geschützt.«


 
Buch war gestern
Eine Glosse von Ulrich Müller
 

Illustration von Martina Wember:

Jetzt! Endlich! Alles wird gut, Apple hat die AR-, VR-Brille Vision Pro vorgestellt. Ein Wehrmutstropfen vorab: Auch wenn das Teil aussieht wie eine Taucherbrille, es ist nicht zum Schnorcheln geeignet. Dafür kann es andere, ganz und gar unglaubliche Dinge. Das Tollste sind die 12 Kameras, 5 Sensoren und ganze 6 Mikrofone, mit denen es jetzt auch möglich sein soll, die Umgebung wahrzunehmen; praktisch wie in echt, nur irgendwie besser. Fabelhaft! Natürlich kann man auch Filme gucken etc. und bestimmt auch lesen, ohne sich die Hände schmutzig zu machen an irgendeinem abgegriffenen Einband. Überhaupt diese ganze Sinnlichkeit; ist doch Schnee von gestern.

Illustration von Martina Wember:

 Deswegen wollen wir jetzt auch gar nicht groß herumräsonieren, wozu uns die Natur mit einem Tastsinn ausgestattet hat, der es erlaubt, mit den Fingerspitzen Unebenheiten im Bereich von 0,006 Millimetern zu erspüren. Ganz zu schweigen vom Gehör, das noch das feinste Geräusche unterscheiden kann – zum Beispiel das sanft-matte Rascheln von feinem Bütten oder von dem eleganten Sound eines satinierten Papiers, um beim Buch zu bleiben. Außerdem haben Bücher alter Machart noch zwei weitere, ganz entscheidende Nachteile. Erstens kann man nicht nach Lust und Laune Werbung schalten und zweitens kann man die Daten der Lesenden nicht abgreifen. Das ist nicht nur unzeitgemäß, sondern auch noch ziemlich subversiv, weshalb die Tage des Buchs ebenso gezählt sein dürften wie die des Bargelds. Dass beide mehr oder weniger aus Papier hergestellt sind, soll irgendwie mit Zivilisationsgeschichte zu tun haben, hört man. Aber wen kümmert‘s, wo doch jetzt endlich alles gut wird.

 

Buchästhetik ist ein großes Thema, das von der Buchkunst bis zur Zivilisations- und Sozialgeschichte und Medientheorie reicht – und darüber hinaus. In dem anspruchsvollen Band Buch-Aisthesis, herausgegeben von Christopher Busch und Oliver Ruf, durften Gabriele Werner, Boris Kochan und Ulrich Müller einen Beitrag beisteuern, in dem es eher um die erotischen Seiten des Buchgenusses ging.


 
 

Typotron-Heft #10: Joy in Creative Work / Written and edited by Jost Hochuli; photos by Michael Rast, 1992.

 
 

Typotron-Heft #13: Josy Schildknecht, Street Trader. Zusammenstellung und Texte von Jost Hochuli; Fotos von Franziska Messner-Rast und Michael Rast, 1995.


Kalender
Veranstaltungen, Ausstellungen und mehr aus dem Umfeld der 8daw-Redaktion
 

bis zum 30. Juni 2023

DDC Wettbewerb 2023: Was ist gut?


Wie gestalten wir wertschätzende Inhalte, die in der Kommunikation nicht neutral bleiben? Wie entwerfen wir wertschöpfende Dinge, die andere befähigen können? Und wie entwerfen wir wertbasierte Lebenswelten, in denen sich Werte nicht mehr ignorieren lassen? Auf der Suche nach wirklich neuen Antworten lohnt es sich, Fragen zu stellen, die bisher nicht ge­stellt wurden. Was ist gut? ist genau so eine Frage. Der DDC will mit seinem Design­preis bei den Werten anknüpfen, die entstehen, wenn Gestalter·innen Räume, Produkte, Kommuni­kation und Prozesse ent­werfen – er richtet sich an Agenturen, Designer·innen, Gestalter·innen und Student·innen aller Disziplinen sowie an Gestaltungsinteressierte, gemeinnützige Institutionen und Einrichtungen, NGOs, Selbstständige und Unternehmen – eben an alle. Mehr dazu auf der Webseite des DDC.

10. bis 12. November 2023

TŸPO ST. GALLEN: What nobody talks about


Auf der diesjährigen Tÿpo St. Gallen, dem etablierten Forum für Experten und designaffine Menschen, wird über das gesprochen, worüber kaum jemand redet: über Misserfolge, mentale Sackgassen, unzufriedene Auftraggeber, gescheiterte Projekte ... das kann ja heiter werden! Folgende Fragen haben die Organisatoren rund um Roland Stieger dazu den Referent·innen gestellt: Steckt hinter eurem Erfolg ein spezielles Betriebsgeheimnis? Habt ihr euch schon mal im Darknet verirrt oder wurdet von einer KI ausgebootet? Wie geht ihr mit Kritik um? Schon mal einem Shitstorm ausgeliefert gewesen? Ging es schon einmal um Leben und Tod? Fühlt ihr euch manchmal inkompetent? Gibt es Rückschläge und Zweifel? Und wie habt ihr das herausgefunden? Habt ihr einen Auftraggeber, der peinlich ist? Und: Ist Geld ein Tabu?


 

9. Juni 2023

Print Matters For The Future – Intergraf Konferenz in Riga


Welche Bedeutung wird Drucken im Kommunikationsmix zukünftig haben? Die Jahreskonferenz der European Federation for Print and Digital Communication (Intergraf), dem europäischen Verband der nationalen Interessenvertretungen der Druckindustrie, widmet sich in 2023 Themen wie Rollendruck, CO2-Emissionen und künstliche Intelligenz. Zu den Referenten gehören Sean Smyth von Smithers (Großbritannien), der über die Segmentierung des Druckmarkts spricht, Johannes Helmberger von der Druckerei Niedermayr (Deutschland), der die Perspektiven des Rollendrucks untersucht, und Ivs Zenne, der sich mit den Auswirkungen der künstlichen Intelligenz auf den Designsektor beschäftigt. Und Boris Kochan wird im Use Case Der Studiosus-Katalog ist die Traumauto-Probefahrt für anspruchsvolle Reisende die Zusammenarbeit mit seinem langjährigen Auftraggeber unter dem Motto vorstellen: »Premium communication for a premium brand with premium customers«.

16. Juni 2023, 18:00 bis ca. 20:30 Uhr in Berlin

Designpolitischer Salon: Politik braucht Design braucht Politik


Wie können die Designbranche und die Politik enger zusammenwirken? Wie lässt sich das Potenzial der Designwirtschaft nutzen, um politische wie gesellschaftliche Ziele besser zu erreichen? Wie wäre es, wenn die kreativen Fähigkeiten der Gestalterinnen und Gestalter mehr Einfluss erhalten würden, um zu einer offenen, vielfältigen Gesellschaft und lebenswerten Zukunft zu kommen? Und Design als Enzym für Innovationen Ökonomie und Nachhaltigkeit in Einklang bringt? Mit der Vorstellung eines Vorschlags für eine Design Policy beim ersten designpolitischen Salon in Berlin schließt sich Deutschland einer weltweiten Bewegung an, Politik und Design ins Gespräch zu bringen und gemeinsam Ziele zu formulieren, mit denen der notwendige Wandel gelingen kann. Mit Beiträgen von Anna Whicher, der Direktorin der britischen Designforschungseinrichtung PDR, und der Geschäftsführerin von bayern design, Nadine Vicentini. Und einer von Boris Kochan moderierten Podiumsdiskussion mit Prof. em. Fritz Frenkler, Ralph Habich, Prof. Regina Hanke und Prof. Dr. Felix Kosok.


Fundstück der Woche
 

YouTube A

 

Bei seiner Antrittsvorlesung am Illinois Institute of Technology 1938 sagte der Architekt Ludwig Mies van der Rohe, der ein großer Verehrer japanischer Baukunst war: »Lasst uns unsere Schüler auf dem Weg der Disziplin vom Material über die Funktion bis hin zur kreativen Arbeit führen. Führen wir sie in die heile Welt der primitiven Baumethoden, wo jeder Axthieb einen Sinn hatte, jeder Biss eines Meißels einen Ausdruck.« Man könnte meinen, er hatte dabei japanische Zimmerer im Sinn, in deren Handwerkskunst Technik, die Weiterentwicklung alter Traditionen und kultureller Ausdruck eine einzigartige Verbindung eingegangen sind. Kawai Tsugite wird die Kunst genannt, die der Japaner Shinobu Kobayashi entwickelt hat, ohne Nägel oder Klebstoff Holzverbindungen herzustellen, die nicht nur äußerst stabil, sondern vor allem auch höchst raffiniert sind: 3D-Handwerk in höchster Vollendung.


 
 
ANMELDEN
 

Wurde Ihnen dieser Newsletter weiter­geleitet? Jetzt anmelden!

IHRE MEINUNG
 

Wie fanden Sie 8daw heute? Geben Sie uns Ihre Rückmeldung.

 
WEITEREMPFEHLEN
 

Empfehlen Sie 8daw von Boris Kochan und Freunden weiter!

FOLGEN
 
facebook

Facebook

twitter

Twitter

linkedin

Linkedin

instagram

Instagram

TEILEN
 
facebook

Facebook

twitter

Twitter

linkedin

Linkedin

whatsapp

WhatsApp

xing

XING

e-mail

E-Mail

 
 

In der 8daw-Ausgabe BETA #13 vom 24. Juli 2020 haben wir uns unter anderem mit dem Thema geschlechter­spezifische Schreib­weise beschäftigt. Im Ergebnis fanden wir die Empfehlung eines Lesers für uns am geeignetsten: »Der Mittel­punkt (MacOS: Shift+Alt+9; Windows: Alt+0183) wird eingesetzt wie der Asterisk *, stört jedoch deutlich weniger den Lese­fluss der Leser·innen, weil er nicht nach Fußnoten ruft und auch keine Text­lücken reißt wie der Gender_Gap. Im Hinblick auf Lesbarkeit und Typografie­qualität also eine bessere Alter­native, und inhaltlich – als Multiplikationszeichen verstanden – treffend. Oder?« Wir stellen unseren Autor·innen jedoch frei, ob sie den Mittel­punkt oder eine andere Form benutzen. Alle personen­bezogenen Bezeichnungen sind jedenfalls geschlechts­neutral zu verstehen.


8daw ist der wöchentliche News­letter von Boris Kochan und Freunden zu Themen rund um den Wandel in Gesellschaft, Kultur und Politik, Unternehmen und Organisationen. Er erscheint in Verbindung mit Kochan & Partner und setzt so die lang­jährige Tradition der Netzwerk­pflege mit außer­gewöhnlichen Aus­sendungen in neuer Form fort. 8daw versteht sich als Community- und Kollaborations-Projekt insbesondere mit seinen Leser·innen – Kooperations­partner sind darüber hinaus zum Beispiel die GRANSHAN Foundation, die EDCH Foundation, der Deutsche Designtag (DT), der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikations­designer und die Typographische Gesellschaft München (tgm).

 

Herausgeber und Chefredakteur von 8daw sowie verantwortlich im Sinne des Presserechts ist Boris Kochan [bk], Steinerstraße 15c, 81369 München, boriskochan.com, zu erreichen unter boris.kochan@eightdaw.com oder +49 89 178 60-900 (facebooktwitterinstagram)
in Verbindung mit
Kochan & Partner GmbH, Steinerstraße 15c, 81369 München, news@kochan.de

Redaktion: Ulrich Müller [um] und Gabriele Werner [gw]; Chefin vom Dienst/Lektorat: Sigrun Borstelmann [sib]; Regelmäßige Autoren: Markus Greve [mg], Sandra Hachmann [sh], Herbert Lechner [hel], Martin Summ [mas]; Illustrationen: Martina Wember [mwe]; Bildredaktion, Photo-Editing: Pavlo Kochan [pk]; Homepage und Newsletter-Technik: Pavlo Kochan [pk]; Basisgestaltung: Michael Bundscherer [mib]; Schriften: Tablet Gothic von Veronika Burian und José Scaglione sowie Coranto 2 von Gerard Unger, beide zu beziehen über TypeTogether; Versand über Mailjet.


Bildnachweis:

Bilder zur Verfügung gestellt von Roland Stieger


Ausgabe: #111
Erschienen am: 8. Juni 2023 [KW23]
Thema: Buchgestaltung & Jost Hochuli wird 90


Datenschutz | Kontakt | Impressum
© 2023 Boris Kochan