Zumeist wöchentliche Streifzüge mit Boris Kochan & Freund·innen rund um den Wandel in Gesellschaft & Kultur, Unternehmen & Organisa­tionen.
 
facebook
twitter
linkedin
instagram
#121
web view
 
 
Headerbild
8daw

ei8ht days a week – Streifzüge durch den Wandel

mit Boris Kochan und Freunden am 29. Dezember 2023

 
 

Sehr geehrte Damen und Herren,

wir wissen, dass ChatGPT und Co »als stochastischer Papagei nur kopiert und wahrscheinlichkeitsrechnet, welches Wort als nächstes kommt«, schreibt der Director Think Tank des SZ-Instituts der Süddeutschen Zeitung, Dirk von Gehlen, in seinem lesenswerten Newsletter Digitale Notizen über seine Erfahrungen bei einem Selbstexperiment: »Was soll schon passieren«, fragte er sich, wenn die Kolleg·innen aus dem Data-Science-Team der SZ einer künstlichen Intelligenz möglichst viele seiner Texte zum Lernen geben und sie dann so tun lassen, als sei sie er? Das Ergebnis ist frappierend, weil er »es theoretisch nicht anders vorhergesagt hätte«, es ihn praktisch aber sehr deutlich überfordert. »Ich fühle mich ertappt. Ausrechenbar, ausgelesen, durchgespielt. Was ich für das Ergebnis meiner eigenen Gedanken hielt, lässt sich maschinell erstellen. Was mir als unmöglich prognostiziert wurde, ist hier greifbar: der Roboter gibt sich ironisch. Das ist alles noch nicht perfekt, aber so nah dran, dass ich mir selbst nicht mehr einreden kann, dass ich unerreichbar origineller oder schlagfertiger bin. Das hier ist keine theoretische Abhandlung über die Zukunft kreativer Berufe, das hier ist persönlich. Das Gerät macht mich nach – und zwar so gut, dass ich plötzlich neu und sehr nah vor der Frage stehe: Was mache ich bzw. was macht mich (beruflich) aus?«

          Neben dem Grad der Originalität stellen diese Erfahrungen infrage, was eigentlich das Schreiben selbst ist, inwieweit nur Hand- oder schon gar Kunstwerk, wann und wie eigentlich das Denken in Verbindung mit der Texterstellung stattfindet. Ist das (nachdenkliche) Schreiben nicht vielleicht so etwas Ähnliches wie ein vorsichtiges Tasten mit den Fingerspitzen, bei dem man sich »einen Begriff von der Gestalt eines Körpers«, also eines Objektes machen kann? Kant spricht in seinem Text Vom Erkenntnisvermögen von »Erfahrungserkenntnis« … ergo: einer Interaktion! Wenn also die mit eigenen Texten trainierte KI als Gesprächspartner begriffen (sic!) würde – könnte darin nicht ein echter Erkenntnisgewinn liegen? 

Ich wünsche Ihnen herzlich einen guten Start ins Neue Jahr!
Boris Kochan  

 

Dies ist die letzte 8daw-Ausgabe vor unserer kleinen Winterpause – die wir begehen, auch wenn schon die letzten Wochen sich durch unser unregelmäßiges Erscheinen wie viele kleine (Winter)Pausen angefühlt haben (mögen). Die erste Ausgabe des neuen Jahres ist geplant für das Wochenende 26. bis 28. Januar 2024.

 

Für Sprachfans sei hier noch der wunderschöne Ausschnitt aus Kants Anthropologie in pragmatischer Hinsicht zitiert, aus dem die oben ausgeführten Zitate stammen: »Der Sinn der Betastung liegt in den Fingerspitzen und den Nervenwärzchen (papillae) derselben, um durch die Berührung der Oberfläche eines festen Körpers die Gestalt desselben zu erkundigen. – Die Natur scheint allein dem Menschen dieses Organ angewiesen zu haben, damit er durch Betastung von allen Seiten sich einen Begriff von der Gestalt eines Körpers machen könne; denn die Fühlhörner der Insecten scheinen nur die Gegenwart desselben, nicht die Erkundigung der Gestalt zur Absicht zu haben. – Dieser Sinn ist auch der einzige von unmittelbarer äußerer Wahrnehmung; eben darum auch der wichtigste und am sichersten belehrende, dennoch aber der gröbste: weil die Materie fest sein muß, von deren Oberfläche der Gestalt nach wir durch Berührung belehrt werden sollen. (Von der Vitalempfindung, ob die Oberfläche sanft oder unsanft, viel weniger noch, ob sie warm oder kalt anzufühlen sei, ist hier nicht die Rede.) – Ohne diesen Organsinn würden wir uns von einer körperlichen Gestalt gar keinen Begriff machen können, auf deren Wahrnehmung also die beiden andern Sinne der ersteren Classe ursprünglich bezogen werden müssen, um Erfahrungserkenntniß zu verschaffen.«

 

»In meinen Händen liegt meine Vergangenheit, jede Fähigkeit, die ich je gelernt habe, und alles, was ich je getan habe, das Blut und der Schlamm, die eine Million Mal weggewaschen wurden, aber immer noch da sind und mich überallhin begleiten. Meine Hände erzählen die Geschichte von mir«, schreibt der Rugby-Spieler Jonny Wilkinson im Vorwort zum Buch A Show of Hands des Fotografen Tim Booth. Über 20 Jahre hat dieser Hände von Arbeitern und Berühmtheiten, von Weltklassemusikern bis zu Totengräbern fotografiert – wir bedanken uns, dass davon einige diese 8daw-Ausgabe zum Thema Handwerk bereichern dürfen.


 
 

Nick Tett, Metzger


 
Siebenundzwanzig Knochen
 

27 Knochen, 36 Gelenke und über 30 Muskeln, dazu Streck- und Beugesehnen, Nerven, die die Empfindungen leiten und Beweglichkeit steuern: Die Hand ist das komplexeste Werkzeug, das der Mensch besitzt. Vermag sie nicht nur feinste Härchen im Nacken eines Menschen zu spüren, sondern ebenso den Kletterer in der Felswand zu halten.

Der Philosoph Immanuel Kant soll die Hand als »sichtbaren Teil des Gehirns« beschrieben haben. Um beispielsweise eine Notiz aufs Papier zu bringen, arbeiten 15 Gelenke und 30 Muskeln zusammen, parallel sind 12 Hirnareale aktiv. Beim Schreiben mit der Hand werden eben nicht nur Feinmotorik und Wahrnehmung, sondern wird auch das Gehirn trainiert. Der Pädagoge Johann Heinrich Pestalozzi verbindet Denken, Fühlen und Handeln zum Kopf-Herz-Hand-Prinzip, das er für ein gelingendes Lernen voraussetzt.

Etwas Eigenes händisch herzustellen kann zutiefst befriedigend sein. Gerade in Zeiten der Massenproduktionen gilt do it yourself als nachhaltig, sozial verträglich, vor allem aber als schöpferisch – ein dauerhafter Trend, der bisweilen sogar Flow-Erlebnisse schenkt. Und mittlerweile auch überkommene Rollenbilder aufweicht. So entsprach etwa die weibliche Handarbeit lange den patriarchalen Vorstellungen von Arbeitsteilung und verbreitete den Muff des Kleinbürgertums. Hat sich geändert. Die Grünen bringen das Strick-Handwerk 1983 vom trauten Heim in den Bundestag. Im Straßenbild leuchten umstrickte Baumstämme und Straßenlaternen (Strick-Graffitis) und nicht nur in New York treffen sich Männer zum gemeinsamen Stricken. Unter der Bezeichnung Radical Crafting erobern subversive Bastler·innen den öffentlichen Raum. Und Ai Weiwei baut ikonische Klassiker der bildenden Kunst mit Legosteinen nach. Für Monets Seerosen hat der Mosaikverleger 650.000 Plastiksteine verbaut. Er verpasst Meisterwerken die Pixel-Anmutung digitaler Techniken, de- und rekonstruiert sie – eine kaum vorstellbare Fleißarbeit, »ein Anschlag auf die oftmals immer noch hehren Werkvorstellungen im westlichen Kunstbetrieb?«, fragt der Autor Raimar Stange im Magazin Monopol. Eine Kopf-Herz-Hand-Arbeit. Liegt vielleicht in diesen drei Aspekten ein Grund dafür, warum auf den ersten Plätzen der Langzeitstudie Good Work Project des Harvard-Professors Howard Gardner drei Handwerksberufe stehen? [gw] 

 

Ist meine Arbeit sinnvoll? Ist sie anerkannt? Wer profitiert davon? Macht sie mich glücklich? Auf Basis dieser – und 18 weiterer Fragen – hat Howard Gardner drei Kriterien herausgearbeitet, die glücklich Arbeitende ausmachen: Exzellenz, Ethik und Engagement. Bei seiner Langzeitstudie Good Work Project mit 1.200 Befragungen habe ihn das Ergebnis von zwei Berufen besonders verblüfft, erzählt Gardner im ZEIT-Interview: Journalisten und Genforscher. »Die Genforscher sind begeistert von ihrem Beruf. Die Journalisten sind verzweifelt.« Die Erklärung: »Fast alle Genforscher finden ihre Arbeit anspruchsvoll, sie können das tun, was sie sich wünschen: mit genug Zeit und genug Geld wissenschaftlich forschen. Und sie sind überzeugt, dass ihre Tätigkeit der Menschheit nützt. Viele Journalisten hingegen sind frustriert und deprimiert. Sie wollten über gesellschaftlich und politisch relevante Themen schreiben, investigativ arbeiten und objektiv berichten. Aber die meisten wurden eingeholt von der Realität: kaum Geld für Recherchen, wenig Zeit für tiefe Gedanken; Sensationen verkaufen sich besser als Enthüllungen; Texte werden nicht gedruckt, weil sie Anzeigenkunden verschrecken könnten.«

 

Übrigens: Aus dem Good Work Project ist 2006 das Good Project geworden, das nun vielfältige Aspekte des menschlichen Lernens einbezieht. Ziel ist es, Denken und Lernen zu verstehen und zu verbessern, und zwar über alle Disziplinen und Kulturen hinweg und in den verschiedensten Kontexten, darunter Schulen, Unternehmen, Museen und digitale Umgebungen. In seinen Forschungsfeldern untersucht das Good Project Bereiche wie Arbeit, Bürgerbeteiligung, organisatorische Zusammenarbeit, Qualitätsvorstellungen sowie Sekundar- und Hochschulbildung.


 
 

Peter Layton, Glasbläser


 
Hand und Herz
 

Illustration von Martina Wember:

Schnurgerade verläuft sie vorbei an der Rückseite des Uni-Hauptgebäudes, gesäumt von kleinen Geschäften, Kneipen und Antiquariaten, und an ihrem nördlichen Ende thront die Kunstakademie. Die Münchner Amalienstraße ist eine der ältesten Straßen der sogenannten Maxvorstadt und eines der Epizentren des legendären Schwabinger Lifestyles. In einem ihrer verwinkelten Hinterhöfe hat 72 Jahre lang eine Schwabinger (korrekter wäre Maxvorstädter) Institution residiert: die Handbuchbinderei Wiedemann. Angehende Künstler·innen haben hier ihre Skizzenbücher erstanden, Lieferscheine und Blöcke wurden en gros hergestellt, manch aufwändige Sonderedition ist hier entstanden und nicht zuletzt haben Legionen von Student·innen Albert Wiedemann ihre Diplom-, Magister- und Doktorarbeiten anvertraut. Zum Jahresende schließt Albert Wiedemann den kleinen Betrieb. Anlass genug für die 8daw-Redaktion, der Buchbinderei einen Abschiedsbesuch abzustatten.

Wie das denn so war, mit all den angehenden Akademiker·innen, die ihre Abschlussarbeiten hier zum Buch veredeln ließen, wollen wir wissen: »Schon relativ interessant«, erinnert sich Wiedemann. »Als ich hier angefangen habe, waren die ja einige Jahre älter als ich und natürlich habe ich sie mit einer gewissen Achtung bedient.«, erzählt er mit seinem altmünchnerischen Akzent, der an Karl Valentin denken lässt. Noch jünger als seine ohnehin jugendliche Kundschaft war er damals. Wiedemann, der schon als Kind im väterlichen Betrieb geholfen hatte, bevor er sich ab Mitte der sechziger Jahre zum Buchbindermeister ausbilden ließ und den Betrieb schließlich gemeinsam mit seinem Bruder Wolfgang übernahm. Ein langes, ein lebenslanges Leben mit einer Handwerkskunst, die heute im Aussterben begriffen scheint.  

Albert Wiedemann ist keiner, der viele Worte macht. Dafür sprechen seine Hände umso mehr. Groß sind sie, kräftig und zerfurcht von der Arbeit, vom HandWerk. Wiedemann ist ein Präzisionsarbeiter, bei dem jeder Griff sitzt – vom Zuschnitt bis zur Fadenbindung, vom Einband aus Leinen oder kostbarem Leder bis zum mit eigens hergestelltem Stempel geprägten Buchtitel. Und er ist ein Virtuose auf seinen Maschinen, von denen manche inzwischen Museumsstücke sind. »Die ersten hat mein Vater gekauft, als er sich 1951 selbstständig gemacht hat«, erzählt Wiedemann. »Das war anfangs noch ganz armselig, aber mit viel Fleiß und der Hilfe der Familie haben wir uns langsam hochgearbeitet, bis hier alles aus den Nähten geplatzt ist. Jeden Abend haben wir 10 bis 15 Paletten im Hausgang gestapelt und es war schon sehr erstaunlich, wie die Nachbarn das alles mitgemacht haben.« Eine Vergrößerung des Betriebs wurde unausweichlich und es folgte der Umzug in den Euro-Industriepark und später nach Ingelsberg. Dort produzierten die kongenialen Brüder Wiedemann mit einem damals hochmodernen Maschinenpark Großauflagen, bis Ende 2000 die Finanzkrise auch ihren Betrieb erfasste und sie die GmbH schließen mussten. Den kleinen Betrieb in der Amalienstraße hatten sie jedoch immer behalten, ein Kleinod in ihrem verwunschenen Hinterhof. Und so schwingt natürlich auch eine gute Portion Wehmut mit, wenn Wiedemann über die Schließung spricht; darüber, wie viel »Herzblut in dem Betrieb steckt« und wie die Kunst der Handbuchbinderei unter dem Kostendruck ein vergessenes Handwerk zu werden droht. [um]

 

Wenn im Artikel über die Buchbinderei Wiedemann schon von Karl Valentin die Rede war, dann darf er natürlich nicht fehlen: Der Buchbinder Wanninger, einer von Valentins berühmtesten Sketchen, in dem der brave Buchbinder Wanninger an den Segnungen der modernen Kommunikationsmittel verzweifelt.

 
 

YouTube A

 

Jeder Handgriff sitzt – 8daw hat Albert Wiedemann auf den einzelnen Stationen des Bindeprozesses in seiner zum Ende dieses Jahres schließenden Werkstatt in der Münchner Amalienstraße ein letztes Mal filmisch begleitet.


 
Wembercombinations
 

Auch in diesem Jahr hat Martina Wember 8daw mit ihren Wemberlines zuverlässig begleitet – nur bei dieser letzten Ausgabe sind ihr die alten Handwerksberufe etwas durcheinandergeraten: Entstanden sind da ein Lichtmetz und ein Weinakustiker, der Dachlaborant, der Handschuhschützer, der Maskenfeger und sogar ein Mediengießer …

 

 
 

Jo Webb, Trockensteinmauerer


 
Gebauchpinselt
 

Wenige würden Friedrich Merz als Philosophen bezeichnen, obwohl er unlängst Tiefsinniges über Olaf Scholz sagte, als er ihn einen Klempner der Macht nannte, wohl im Gedanken, den Kanzler des klempnerischen Klimperns – viel Lärm um viel Blech – zu bezichtigen. Eine Wertschätzung des Handwerks ganz im Sinne des Soziologen Richard Sennett, nach dem sich Craftsmanship im Kampf mit den Widerständen des Materials, im engagierten Tun, in der sich kontinuierlich verbessernden Wiederholung aus Leidenschaft definiert. Und natürlich ist vieles Handwerk, was nicht in die Handwerkskammer darf, so eben auch die Politik – passt sie doch so wunderbar in Sennetts Schema, wonach sich das handwerkliche Können weniger im Talent als vielmehr in der Motivation zeigt.

Einen Unterschied gibt es aber doch: Im Gegensatz zu den organisierten Handwerken, die sich aus generationenlanger Erfahrung nähren, verfügen Politiker offensichtlich nicht über diesen tradierten Schatz, sondern scheinen stets aufs Neue beginnen zu müssen. Handwerksbetriebe dagegen werben gern mit ihrer familiären Tradition als rotem Faden, aus dem sich ein Kompetenznetz von Hingabe und Know-how knüpft, und nehmen damit eine Sonderstellung in der modernen Gesellschaft ein, in der Altersweisheit immer weniger zählt: Wozu sollen die analogen Erfahrungen der Alten taugen in einer digitalen Welt? An der im Übrigen auch viele Handwerksbetriebe zerbrechen.

Überlebensfähig sind jene, die semi-industriell arbeiten, entsprechend expandieren und ihre Mitarbeitenden frei nach Hannah Arendts Vita Activa zu Opfern kapitalgesteuerter technologischer Prozesse degradieren. Oder im Gegenzug jene, denen Qualität und Kreativität über Effizienz geht: die wie Marie Darouiche Dirndl à l’africaine gestalten, Brot als Gaumenkitzel verstehen wie ein Julius Brantner oder wie die Holz-Leute Bauchpinsel für Touristen binden … [sib]


 
 

Bob Bury, Einbalsamierer


Kalender
Veranstaltungen, Ausstellungen und mehr aus dem Umfeld der 8daw-Redaktion
 

13. GRANSHAN Type Design Competition 2023/2024


Die GRANSHAN Foundation hat vor wenigen Tagen ihren 13. Wettbewerb für nicht-lateinische Schriften gestartet. Gesucht werden herausragende Schriftentwicklungen aus den Jahren 2020 bis heute – die Einreichungsphase geht noch bis zum 15. Februar 2024. Mehr als 60 internationale Schriftexperten evaluieren in einem dreistufigen Verfahren die Einreichungen in nunmehr zehn Script Groups – neben den geläufigen wie Arabisch, Armenisch, Kyrillisch, Hebräisch oder Koreanisch auch erstmals in einer georgischen Script Group. Zugleich wurde die bisherige »Script Group Thai« um Burmesisch, Laotisch und Khmer zur South East Asian Script Group erweitert.

Der Wettbewerb wird wieder von zwei Chairpersons geleitet: Der Gründer des GRANSHAN-Projektes, der armenische Schriftgestalter Edik Ghabuzyan, zieht sich aus Altersgründen zurück. Neben Veronika Burian wird mit dem 13. Wettbewerb der in London lebende und arbeitende japanische Schriftgestalter Toshi Omagari als Co-Chairperson fungieren. Nach seinem Abschluss am Musashino Art College in Tokio studierte er von 2010 bis 2011 Schriftdesign an der University of Reading. Er erhielt das TDC Certificate of Excellence in Type Design 2014 für Metro Nova und wurde von 2015 bis 2021 mit vier GRANSHAN Awards ausgezeichnet.

Für die einzigartigen Verdienste um das armenische Schriftdesign und die Gründung von GRANSHAN bedankt sich die Foundation, indem die armenische Script Group beim 13. Wettbewerb zum Edik Ghabuzyan Lifetime Achievement Award for Armenian Type Design wird. Bei dieser Script Group werden die Einreichungskosten von GRANSHAN selbst getragen und sind somit für die Einreicher kostenlos. Um Edik Ghabuzyan und das armenische Schriftdesign besonders zu würdigen, werden nur Einreichungen in der Kategorie A1/A2 für Text- und Display-Schriften angenommen, die sich auf armenisches Schriftdesign konzentrieren.

Für die Einreichungen in allen anderen Script Groups stehen wieder sechs Kategorien zur Verfügung: Unterschieden wird generell zwischen Text- und Display-Schriften, und hier wiederum zwischen reinen nicht-lateinischen Schriften und der Kombination von nicht-lateinischen und lateinischen sowie Multiscript-Schriften mit mindestens zwei nicht-lateinischen Schriftsprachen. Eingereicht werden können die Schriften von allen, die an ihrer Gestaltung, Herstellung oder Vermarktung beteiligt sind.

Das Preisgeld für den GRANSHAN Grand Prize wurde auf 3.000 Euro erhöht. Neben dem Grand Prize gibt es in jeder Kategorie und in jeder Skriptgruppe die Möglichkeit, einen ersten, zweiten und dritten Preis zu gewinnen – insgesamt können also bis zu 180 Preise vergeben werden. Außerdem hat die Jury die Möglichkeit, Special Mentions zu vergeben.

Die Online-Anmeldung und die Einreichung von Beiträgen über ein Anmeldeformular sind ab sofort möglich. Die GRANSHAN Foundation hat den Wettbewerbsbereich auf der GRANSHAN-Website komplett neu gestaltet – der weitere Ausbau des Bereiches wie auch der gesamten Webseite ist geplant.


 
 

Terry Gilliam, Filmregisseur


Fundstück der Woche
 
 

Eigentlich würde er ja Ginkjo heißen in der korrekten Übertragung des chinesischen Yínxìng (銀杏 / 银杏) – was sich auf die silbrig schimmernden Samenanlagen bezieht. Nur durch einen Schreibfehler des deutschen Arztes und Japanforschers Engelbert Kaempfer wurde aus dem Silber-Aprikosenbaum der Ginkgo. Ein besonders prächtiges Exemplar findet sich im Garten des buddhistischen Gu-Guanyin-Tempels in den Zhongnan-Bergen in der Stadt Xi'an in der zentralchinesischen Provinz Shaanx – im Herbst färben die Blätter des in etwa 1.400 Jahre alten Baums das Umfeld gelb.


 

Sie erhalten diese E-Mail an [[EMAIL_TO]], weil Sie sich als 8daw-Empfänger angemeldet haben, in geschäft­lichem Kontakt mit der Kochan & Partner GmbH stehen oder an einer der Veranstal­tungen der Kooperations­partner teil­genommen haben. Fügen Sie bitte die E-Mail-Adresse boris.kochan@eightdaw.com Ihrem Adress­buch oder der Liste sicherer Absender hinzu. Dadurch stellen Sie sicher, dass unsere Mails Sie auch in Zukunft erreichen. Wenn Sie 8daw künftig nicht mehr erhalten wollen, können Sie unseren Newsletter abbestellen.

 
ANMELDEN
 

Wurde Ihnen dieser Newsletter weiter­geleitet? Jetzt anmelden!

IHRE MEINUNG
 

Wie fanden Sie 8daw heute? Geben Sie uns Ihre Rückmeldung.

 
WEITEREMPFEHLEN
 

Empfehlen Sie 8daw von Boris Kochan und Freunden weiter!

FOLGEN
 
facebook

Facebook

twitter

Twitter

linkedin

Linkedin

instagram

Instagram

TEILEN
 
facebook

Facebook

twitter

Twitter

linkedin

Linkedin

whatsapp

WhatsApp

xing

XING

e-mail

E-Mail

 
 

In der 8daw-Ausgabe BETA #13 vom 24. Juli 2020 haben wir uns unter anderem mit dem Thema geschlechter­spezifische Schreib­weise beschäftigt. Im Ergebnis fanden wir die Empfehlung eines Lesers für uns am geeignetsten: »Der Mittel­punkt (MacOS: Shift+Alt+9; Windows: Alt+0183) wird eingesetzt wie der Asterisk *, stört jedoch deutlich weniger den Lese­fluss der Leser·innen, weil er nicht nach Fußnoten ruft und auch keine Text­lücken reißt wie der Gender_Gap. Im Hinblick auf Lesbarkeit und Typografie­qualität also eine bessere Alter­native, und inhaltlich – als Multiplikationszeichen verstanden – treffend. Oder?« Wir stellen unseren Autor·innen jedoch frei, ob sie den Mittel­punkt oder eine andere Form benutzen. Alle personen­bezogenen Bezeichnungen sind jedenfalls geschlechts­neutral zu verstehen.


8daw ist der wöchentliche News­letter von Boris Kochan und Freunden zu Themen rund um den Wandel in Gesellschaft, Kultur und Politik, Unternehmen und Organisationen. Er erscheint in Verbindung mit Kochan & Partner und setzt so die lang­jährige Tradition der Netzwerk­pflege mit außer­gewöhnlichen Aus­sendungen in neuer Form fort. 8daw versteht sich als Community- und Kollaborations-Projekt insbesondere mit seinen Leser·innen – Kooperations­partner sind darüber hinaus zum Beispiel die GRANSHAN Foundation, die EDCH Foundation, der Deutsche Designtag (DT), der BDG Berufsverband der Deutschen Kommunikations­designer und die Typographische Gesellschaft München (tgm).

 

Herausgeber und Chefredakteur von 8daw sowie verantwortlich im Sinne des Presserechts ist Boris Kochan [bk], Steinerstraße 15c, 81369 München, boriskochan.com, zu erreichen unter boris.kochan@eightdaw.com oder +49 89 178 60-900 (facebooktwitterinstagram)
in Verbindung mit
Kochan & Partner GmbH, Steinerstraße 15c, 81369 München, news@kochan.de

Redaktion: Ulrich Müller [um] und Gabriele Werner [gw]; Chefin vom Dienst/Lektorat: Sigrun Borstelmann [sib]; Regelmäßige Autoren: Markus Greve [mg], Sandra Hachmann [sh], Herbert Lechner [hel], Martin Summ [mas]; Illustrationen: Martina Wember [mwe]; Bildredaktion, Photo-Editing: Pavlo Kochan [pk]; Homepage und Newsletter-Technik: Pavlo Kochan [pk]; Basisgestaltung: Michael Bundscherer [mib]; Schriften: Tablet Gothic von Veronika Burian und José Scaglione sowie Coranto 2 von Gerard Unger, beide zu beziehen über TypeTogether; Versand über Mailjet.


Bildnachweis:

Fotografien von Tim Booth

Alfred Wiedemann von Pavlo Kochan

Fundstück von Han Fei / Imgur.


Ausgabe: #121
Erschienen am: 29. Dezember 2023 [KW52]
Thema: Handwerk


Datenschutz | Kontakt | Impressum
© 2023 Boris Kochan