Wohl ohne wollen
Cage hat sein Prinzip Silence unter anderem in mehreren durchkomponierten Vorträgen niedergelegt, denen der gleiche Hang zum Paradoxalen eigen ist wie in der Antwort eines buddhistischen Gelehrten auf die Frage nach dem Sinn des Lebens: Er zog einen Schuh aus und stellte ihn sich auf den Kopf. Cages Vortrag über nichts, der 1995 in der Übersetzung von Ernst Jandl bei Suhrkamp erschien, hat eine strenge Gliederung, die der Sprache eine merkwürdige, verfremdende Rhythmik aufprägt, sodass nach einiger Zeit der größere Zusammenhang zu verschwimmen beginnt. Es geht ja auch um nichts. Oder etwa doch, als das Andere zum Etwas? Cage selbst, der in dem Vortrag von seiner Ausbildung und seinem Verhältnis zu Klängen, Tönen und Geräuschen erzählt, schlug übrigens vor, gleichzeitig zum Vortrag ein oder mehrere andere Stücke von ihm aufzuführen oder einfach die Fenster zu öffnen und die Geräusche von draußen hereinzulassen, was uns dazu verleitet hat, dem folgenden kurzen Ausschnitt aus dem Vortrag über nichtseinige zufällig ausgewählte Geräusche zu unterlegen.